Mondbahn
In der Vorstellung vieler Leute liegen Sonne, Erde und Mond auf einer Ebene. Wenn dieses Bild stimmte, hätten wir rund alle zwei Wochen abwechselnd Sonnen- und Mondfinsternis, denn in diesem Rhythmus würde sich der Mond von uns aus gesehen vor die Sonne schieben bzw. die Erde würde ihren Schatten auf den Mond werfen. Sonnen- und […]
In der Vorstellung vieler Leute liegen Sonne, Erde und Mond auf einer Ebene. Wenn dieses Bild stimmte, hätten wir rund alle zwei Wochen abwechselnd Sonnen- und Mondfinsternis, denn in diesem Rhythmus würde sich der Mond von uns aus gesehen vor die Sonne schieben bzw. die Erde würde ihren Schatten auf den Mond werfen. Sonnen- und Mondfinsternis treten allerdings nicht so häufig auf. Sonne, Erde und Mond liegen folglich nicht auf einer Ebene. Doch wie stehen die drei Himmelskörper zueinander?
Grundsätzlich bewegt sich der Mond um die Erde und die Erde um die Sonne. Diese Umlaufbahnen sind keine idealen Kreise, vielmehr sind sie leicht elliptisch. Bei der Erdumlaufbahn befindet sich die Sonne nicht exakt im Zentrum dieser Ellipse. Das bedeutet, dass die Erde einmal im Jahr, um den 3. Januar, der Sonne besonders nah ist (Perihel), und einmal am Jahr, um den 5. Juli, besonders weit entfernt (Aphel).
Ebenso ist der Mond der Erde mal besonders nah (Periselenum) und mal weiter weg (Aposelenum). Ein genaues Datum kann hierfür nicht angegeben werden, da die Umlaufzeit des Mondes gute 27 Tage beträgt. Das heißt, dass er alle 27 Tage den Punkt der Erdnähe bzw. Erdferne durchläuft. In Bezug zur Erde ist dies nicht immer die gleiche Stelle, denn die beiden Punkte verschieben sich im Laufe von 8,85 Jahren einmal um die ganze Bahn.
Streng genommen dreht sich der Mond dabei nicht um die Erde, sondern um einen Schwerpunkt des Erde-Mond-Systems, der zirka 5000 km vom Erdmittelpunkt entfernt ist, aber sich innerhalb der Erde befindet. Die Umlaufbahn des Mondes weist zur Ebene, die Sonne und Erdumlaufbahn bilden, einen Winkel von 5,156° auf. Um diesen Winkel weicht die Bahn nach oben und unten ab.
Alle Faktoren zusammenfassend bewegt sich der Mond in folgendem Bereich:
Die Grafik zeigt eine Momentaufnahme von Mond und Erde in Seitenansicht. Die blaue »Kugel« ist die Erde, die kleine weiße der Mond. Die rote Linie stellt die Ebene dar, die Sonne und Erdumlaufbahn bilden. Der eingezeichnete Mond befindet sich zum Zeitpunkt dieser Momentaufnahme oberhalb der Ebene. In dem grauen Bereich kann die Mondbahn und damit der Mond überall liegen.
Von oben sieht das Ganze so aus:
Die Rotation von Erde und Mond, also die Drehung um die eigene Achse, erfolgt von oben betrachtet übrigens entgegen dem Uhrzeigersinn. In gleicher Bewegungsrichtung umläuft der Mond die Erde sowie alle Planeten die Sonne.