Monsieur Becker

Französisch

Cinq, six bonheurs

Freitag, 11. Mai 2018

Was bedeutet Glück? Dieser Frage geht die kleine Textsammlung »Cinq, six bonheurs et autres récits« mit drei ganz unterschiedlichen authentischen fiktionalen Geschichten von Corinne Dreyfuss und Jean-Marc Mathis nach.

In Cinq, six bonheurs (Mathis) begibt sich der 10-jährige Théophile aufgrund einer Ferienhausaufgabe auf die Suche nach dem Glück und fragt seine Familie, vom kleinen Bruder bis zur Großmutter, was denn Glück sei. Jeder müsse es für sich selbst entdecken, und am Ende wird auch für ihn der abstrakte Begriff konkret.

Arthurs Patchwork­familien­geschwister besuchen ihn, wie der Titel dieser Geschichte heißt: Un week-end sur deux (Dreyfuss). Großes Glück, wenn sie am Flughafen abgeholt werden und gemeinsam Zeit verbringen – großer Schmerz, wenn die Zeit wieder viel zu schnell vorbei ist und die Geschwister wieder ins Flugzeug steigen.

Le bébé et le hérisson (Mathis) erzählt aus der Perspektive eines Jungen, der sich gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Manon um den kleinen Bruder Léo kümmert, da ihre Eltern lieber Bier trinken und fernsehen. In dieser unbarmherzigen Welt entdeckt er eines Tages auf einem längeren Heimweg (denn seine Eltern zahlen ihm nicht den Schulbus) einen überfahrenen Igel, dem niemand erklärt hat, wie man eine Straße zu überqueren hat. Und plötzlich wird das Schicksal seines kleinen Bruders mit dem des kleinen Igels verglichen.

Die Zugänge zum Thema Glück sind in allen drei Geschichten sehr verschieden, die Antworten ebenso. Bedauerlich finde ich, dass in allen drei Handlungen ein Junge die Hauptperson ist. Dennoch: Besonders die erste Geschichte eignet sich sehr gut als Einstieg in eine Reihe zum Thema »Bonheur«. Man findet die Geschichte übrigens auch als Textdatei (Suchbegriff: Cinq, six bonheurs filetyp:doc) und kann bei Klett auf Unterrichtsideen (erarbeitet von Marion Pausch) zurückgreifen.