Monsieur Becker

Geografie & Panorama

Geolinks

Mittwoch, 25. Dezember 2024

Wie kann man interessante Links zu geografischen Themen sammeln und zugänglich machen?

Immer mal wieder hatte ich den Schüler:innen meiner verschiedenen Leistungskurse interessante Zeitungsartikel und andere georelevante Links in einer Art wöchentlichem Newsletter zukommen lassen. Er war ein Buffet geografischer Häppchen, die die Unterrichtsinhalte vertiefen und auch völlig neue Themen und Aspekte erschließen. Da diesen Blogartikel hier kaum jemand lesen wird, kann ich verraten, dass der Newsletter „Geomont“ hieß, also eine Kontamination aus „Geografie“ und „Gemont“, dem Spitznamen meiner Schule. Selbstredend wurde das Geo-O durch eine Weltkugel ersetzt, also „Ge🌐mont“.

Warum ein Newsletter unpraktisch ist…

Die Nutzung war zu meiner Ernüchterung recht überschaubar, wie Schüler:innen eben ihre schulischen E-Mails regelmäßig und gründlich lesen. Wobei, darin unterscheiden sie sich kaum von anderen Mitgliedern der Schulgemeinschaft.

Neben der geringen Resonanz störten mich an dem Newsletterformat insbesondere zwei Aspekte. Erstens findet man die Links später kaum wieder. Wann und in welchem Medium erschien nochmal der interessante Artikel über Stadtentwicklung in Uruguay? Schwierig. Zweitens ist das Newsletterformat relativ geschlossen. Wenn man sich schon die Arbeit macht, sollten dann nicht mehr Menschen davon profitieren können?

Bookmarking-Tools 📌

Ich fing daher an, meinen in Dornröschenschlaf gefallenen Pinboard-Account zu reaktivieren und dort die Links einzupflegen und zu verschlagworten. Geolinks würden sich einfach finden lassen, wenn man dann den Tag Geografie aufruft. Das lief so lange gut, bis ich bemerkt habe, dass Außenstehende plötzlich gar nicht mehr die Möglichkeit hatten, gezielt auf Tags zuzugreifen, wenn sie nicht selbst einen Account bei Pinboard haben.

Wie nun weiter? Vor einiger Zeit bin ich auf LinkAce gestoßen, ein Bookmarking-Tool, dass man selbst hosten kann. Mir fehlen fürs Selbsthosten dieses Programms die erforderlichen Kenntnisse, erfreulicherweise wurde mir jedoch ein Hosting-Angebot unterbreitet, sodass ich mit mb-links.de fortan meine eigene Linksammlung habe.

An LinkAce gefällt mir, dass es Open Source ist und dass ich alles problemlos exportieren kann. Das ist ein so wichtiges Feature!

Peu à peu habe ich in den letzten Wochen alle Pinboard-Links der letzten beiden Jahre zu meiner LinkAce-Installation migriert. Die hätten sich auch importieren lassen, aber ich wollte in dem Zusammenhang überprüfen, was ggf. nicht mit übertragen werden soll und wollte nun auch konsequenter Schlagwörter vergeben.

Ernüchternd bei der Aktion war, dass erschaunlich viele Artikel der Tagesschau oder von RBB24 zwischenzeitlich depubliziert worden sind. Der Vorteil von LinkAce: Es pingt beim Abspeichern das Internet Archive an, sodass dort die Seite aktuell gespeichert wird und zumindest der Inhalt nicht mehr spurlos verschwindet.

Links zugänglich machen

Wie nun alles zugänglich machen? Zugegeben, das ist noch ein großes Fragezeichen.

Die Links sind über mb-links.de abrufbar. Dort gibt es für jedes Schlagworts einen RSS-Feed, sodass man mit einem Feedreader nichts verpasst (vorausgesetzt, ich vergesse nicht, die passenden Schlagwörter zu setzen). Mithilfe des Geografie-RSS-Feeds befüllt der Dienst Mastofeed darüber hinaus automatisch den Account @schulgeografie@bildung.social.

Eine Website, ein RSS-Feed und ein Mastodon-Account – drei Ausspielungswege. Aber auch drei Wege, die an der Schüler:innenschaft vorbeigehen.